Bitcoin Bestandsanalyse:
Wie hat sich die älteste Kryptowährung in den letzten Jahren und Monaten entwickelt?
Lieber Leser, liebe Leserin,
Wenn wir uns mit Bitcoin befassen, dann erörtern wir meist nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Wirkungskreis der ältesten Kryptowährung. Und während vor allem Neueinsteiger von der Volatilität verunsichert sind, gibt es doch einige Hinweise darauf, dass Bitcoin nach wie vor stark ist und auch immer stärker wird.
Wir wünschen viel Freude und interessannte Einblicke beim Lesen unseres Marktupdates!
Bitcoins neue Adressen
Sehen wir uns zunächst die Anzahl der neuen Adressen an – eine Zahl, die uns einiges über die Adaption der ältesten Kryptowährung zeigt. Während am Ende des letzten parabolischen Zyklus am Ende des Jahres 2017 sprungartig viele neue Adressen hinzugekommen sind, hat das Interesse der Neuinvestoren nach einem kurzen, impulsiven Rücksetzer nicht nachgelassen. Wir können dem Chart von Glassnode entnehmen, dass auch im Jahr 2021 einige neue Adressen hinzugekommen sind, diese Entwicklung im Vergleich zu 2017 jedoch noch recht moderat ist. Nicht ersichtlich wird aus dem Chart, ob hier tatsächlich Neuanleger für die vielen neuen Bitcoin Adressen sorgen oder ob es sich zumindest teilweise um weitere Adressen alter Investoren handelt. Der Trend ist jedoch klar aufwärts gerichtet und bietet noch viel Raum, eine eventuelle Impulsbewegung a la 2017 vorzunehmen.


Bitcoins aktive Adressen
Der Chart der aktiven Adressen von Bitcoin zeigt ebenfalls einen deutlich aufwärtegerichteten Trend. Nachdem Bitcoin bis zum vorherigen Preis-Allzeithoch in 2017 auch bei der Zahl der aktiven Adressen immer weitere Hochs erreichte, brach nach dem Top des letzten Zykluses auch dieser Indikator erstmal ein. Dennoch konnte er sich auf einen verhältsnimäßig recht hohem Niveau stabilisieren und seitdem kontinuierlich wachsen.
Besonders interessant zu beobachten ist die Tatsache, dass trotz des aktuell viel höheren Preises als 2017 die Zahl der aktiven Adressen nicht im gleichen Verhältnis erhöht ist. Dies deutet womöglich darauf hin, dass Bitcoin trotz der starken Preisentwicklung der letzten Monate für den Mainstream weiterhin unter dem Radar läuft. Sollte sich das ändern, wird dies unweigerlich auch starke Auswirkungen auf den Preis haben.
Bitcoin: Circulating Supply
Da wir aus den vorherigen Charts ablesen können, dass Bitcoin langfristig beständig neue und immer mehr aktive Adressen sammelt, können wir daraus auch ein zunehmend steigendes, allgemeines Interesse an der Währung ableiten. Interessant wird es, diese Erkenntnis mit der Anzahl der im Umlauf befindlichen Coins in einen Bezug zu setzen. Auf dem Chart sehen wir, dass der Circulating Supply (die bereits im Umlauf befindliche Anzahl an Bitcoins) und der Bitcoin Preis kongruent verlaufen. Je mehr Coins im Umlauf sind, desto höher steigt auch der Bitcoin Preis. Dieser zunächst nicht ganz einleuchtende Zusammenhang dürfte auf die sinkende Inflation zurückzuführen sein. Zum einen steigt zwar die Gesamtmenge der Bitcoins, andererseits sinkt die Steigerungsrate jedoch kontinuierlich, was bereits bei gleichbleibender Nachfrage zu einem steigenden Preis führt. Mit Blick auf das zunehmende Interesse der Großinvestoren dürfte dort allerdings noch einiges an Luft nach oben sein – und damit kommen wir direkt zu einem weiteren Thema: In welchem Umfang sind institutionelle Investoren in Bitcoin engagiert?


Bitcoin und die institutionellen Investoren
Sehen wir uns einen wichtigen institutionellen Investor an: Grayscale. Das Unternehmen ist dafür bekannt, in großem Stil in Krypto zu investieren. Grayscale Investments ist der weltweit größte Manager für digitale Vermögenswerte und investierte kürzlich fast eine Milliarde US-Dollar in digitale Währungen.
An dem Chart sehen wir deutlich, dass das Unternehmen sich in Bezug auf seine BTC-Bestände von Dips nicht verunsichern lässt. Grayscale hält mehr als 650.000 BTC. Auf der Webseite von Grayscale lesen wir:
„Der Grayscale-Bitcoin-Trust ist ein traditionelles Anlageinstrument mit Aktien, die auf den Namen des Anlegers lauten. Er bietet Finanz- und Steuerberatern eine vertraute Struktur und eine einfache Übertragbarkeit auf die Begünstigten nach dem Erbrecht.“
Hier wird also deutlich, dass der durchschnittliche Krypto-Enthusiast nicht zum Kundenstamm gehört. Das Interesse privater Großinvestoren scheint also unabhängig vom Bitcoin Preis hoch.
Bitcoin: HODL Waves und Halvings
Ein häufig diskutiertes Thema ist, ob die Halvings einen signifikanten Einfluss auf den Bitcoin Preis haben. Sehen wir uns diesbezüglichen einen Chart zu den sogenannten HODL Waves von Glassnode an, ist recht deutlich ersichtlich, dass Dauer des Haltens von Bitcoin in der Vergangenheit nach jedem Halving in drei Peaks verlief und dabei forlaufend auf ein neues Hoch kletterte. Vergleichen wir den aktuellen Zyklus mit den vergangenen, wird ersichtlich, dass wir aktuell den ersten Peak hinter uns gelassen haben. Sollte sich der historische Verlauf wiederholen, stünden uns noch viele weitere Potenziale in diesem aktuellen Zyklus bevor. Das Abschließen eines Hochs in den HODL Waves ging historisch auch immer mit einem Rücksetzer einher, was für den aktuellen Preissturz sprechen könnte. Sollte sich die Geschichte also wiederholen, stünden wir aktuell noch am Beginn eines starken Aufwärtstrendes.
Alles in allem sehen wir also, dass Bitcoin sich stark entwickelt – und dennoch ist dieser Bullrun nicht wie die vorherigen.


Bitcoins Liquid Supply Change
Dass die generelle Anzahl an Bitcoin zunimmt, haben wir bereits erörtert. Doch wie uns der Chart der Veränderung des sogenannten liquiden Angebots zeigt, fließen diese Coins nicht einfach im Krypto-System umher. Viel mehr bewegen sie sich von liquider Lagerung hin zu illiquider Lagerung, was verstärktes Hodln indiziert. Dies wiederum spricht dafür, dass weniger Bitcoin aktiv auf dem Markt verfügbar sind, wodurch ein sinkendes Angebot entsteht, welches zu einem steigenden Preis beitragen kann. Man stelle sich nur einmal vor, Bitcoin erhielte medial die gleiche Aufmerksamkeit wie in 2017 und würde in der Gesellschaft wieder eins der heißesten Gesprächsthemen werden. Die daraus entstehende Nachfrage mit dem sinkenden, verfügbaren Angebot hätte enorme Auswirkungen auf die Preisfindung des Bitcoins.
Bitcoin auf den Exchanges
Die Nachfrage ist in diesem Bullrun sicherlich eine anderee, denn dieses Mal gesellen sich zu den kleinen und Privatinvestoren erstmal auch signifikant viele institutionellen Investoren. Allein MicroStrategy hält mittlerweile 91.579 BTC, Tesla ist eingestiegen und viele weitere große Player engagieren sich. Gleichzeitig nimmt das Angebot an verfügbaren Coins aber ab: Es gibt nicht mehr allzu viele Coins zu minen und die Nachfrage übersteigt mittlerweile das Angebot.
Während der letzten Bullruns sind die BTC-Bestände auf den Exchanges tendenziell gestiegen, und zwar auch vom Bitcoin Preis unabhängig. Diesmal sehen wir aber ein Ablaufen der BTC-Bestände von den Exchanges – in die Wallets der Investoren.

Bei diesem Bullrun ist also anders, dass Großinvestoren mit dabei sind, Bitcoin noch nie so etabliert und diskutiert war und die Hodler sich von ihrer stärksten Seite zeigen. Im Rückblick ist dieser Bullrun sicherlich noch interessanter.
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