This is what he said – Auf den Spuren von Satoshi Nakamoto
Wir befassen uns bei Fuchs Inc. täglich mit Bitcoin. Aber nur recht selten mit dem Schöpfer der ältesten Kryptowährung, Satoshi Nakamoto. Dabei können wir von dem, was wir über ihn wissen, einiges lernen. Los geht’s.
Wir wünschen viel Freude und interessante Einblicke beim Lesen!
Anonymität ist möglich…
Aber nur so lange Google den Quantencomputer noch nicht ausgepackt hat. Bis dahin weiß ein signifikanter Großteil der Menschen weiterhin nicht, wer sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto versteckt. Und auch, wenn das den ein oder anderen Bitcoin-Enthusiasten frustrieren mag (z.B. mich), lernen wir doch aus dieser Geheimnistuerei etwas sehr Wichtiges: Anonymität ist möglich.

Bis das Geheimnis um Satoshi Nakamotos wahre Identität gelüftet ist, befasst sich der Mainstream lieber damit, die eigene digitale Identität auf die Blockchain zu packen und für Transparenz zu sorgen. Und wir rätseln weiterhin, ob sich hinter dem Pseudonym eine Alienrasse, Gott, ein Genie im Alleingang oder die Illuminati verstecken. Während meiner Arbeit als Journalistin hatte ich das Glück, mit einigen mehr oder weniger wichtigen Menschen aus dem Krypto-Space zu sprechen. Eine Frage, die auf meiner Liste immer ganz oben stand, war, wen mein Gegenüber für Satoshi Nakamoto hält.
Und, Überraschung, es waren keine überraschenden Votes dabei. Häufig Adam Back oder Hal Finney, aber niemand, an den wir selbst nicht schon gedacht haben.
Klar ist also, dass nichts klar ist und selbst der eingeschworenste Bitcoin Maximalist keinen Plan hat.
Die Vorteile der Dezentralität
Perfekt für Bitcoin, dass Regierungen und Krypto-Gegner niemanden für den Erfolg und die damit einhergehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderung ins Visier nehmen können. Sonst würde Satoshi Nakamoto möglicherweise Ross Ulbricht oder Julian Assange bald Gesellschaft leisten. Ideal für Bitcoin als Konzept, dass Satoshi Nakamoto ein wenig Zoo Tycoon der Finanzen gespielt und die Löwen einfach aus ihrem Gehege befreit hat.

Bei der Auslegung von Bitcoin haben wir zwei Möglichkeiten: Wir interpretieren Satoshi Nakamoto´s Bitcoin positiv, als eine Art Geschenk an die Befreiung der Menschheit, oder negativ, als Trojanisches Pferd. Bei dieser Entscheidung ist es allerdings durchaus hilfreich, einen Blick darauf zu werfen, welche schriftlichen Hinterlassenschaften wir von Satoshi Nakamoto haben. Denn diese können uns helfen, unsere Bewertung des Ganzen zu vertiefen. Also lasst uns einige Satoshi Nakamoto Zitate erörtern.
Übrigens zählt Satoshi Nakamoto zu den reichsten Personen auf diesem Planeten. Vermutlich gehören ihm eine Million Bitcoin, die seit dem frühen Mining-Stadium nicht mehr transferiert wurden. Wie viel die eine Million BTC in Fiat wert ist, kannst du dir leicht selbst ausrechnen. Je nach Bitcoin Preis rangiert Satoshi Nakamoto mal höher mal niedriger auf den Rängen der reichsten Menschen dieses Planeten. Fraglich ist jedoch, ob der bzw. die Gründer von Bitcoin überhaupt noch Zugriff auf die Adresse mit über einer Million Bitcoin haben.
Der Genesis Block
Im Genesis Block von Bitcoin findet sich ein Text von Satoshi Nakamoto: The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks.
In dem dazugehörigen Artikel der Times lesen wir:
„Alistair Darling ist gezwungen, eine zweite Rettungsaktion für Banken in Betracht zu ziehen, da sich die Pleite bei der Kreditvergabe verschlechtert. Der Kanzler wird innerhalb weniger Wochen entscheiden, ob Milliarden mehr in die Wirtschaft gepumpt werden sollen, da sich herausstellt, dass die Teilverstaatlichung im vergangenen Jahr mit 37 Milliarden Pfund den Kreditfluss nicht aufrechterhalten hat. Zu den Optionen gehören Geldspritzen, das Anbieten billigerer staatlicher Garantien für Banken, um privat Geld zu sammeln, oder der Kauf von „giftigen Vermögenswerten“, hat The Times erfahren.“

Daraus lässt sich schließen, dass Satoshi Nakamoto kein Fan von der Finanzpolitik während des großen Bankencrahs 2008/2009 war. In weiser Voraussicht hat Satoshi Nakamoto also ein System erschaffen, dass die „too big to fail“-Szenarien der Vetternwirtschaft der oberen Politik- und Wirtschaftsränge unmöglich machen sollte.
Das Problem hinter der Finanzpolitik sieht Satoshi Nakamoto in der Zentralität dieser, wie er in einem Forumspost erklärt:
„Viele Menschen lehnen E-Währungen aufgrund all der Unternehmen, die seit den 90er Jahren gescheitert sind, automatisch als verlorene Sache ab. Ich hoffe, es ist offensichtlich, dass nur die zentral gesteuerte Natur dieser Systeme sie zum Scheitern verurteilt hat. Ich denke, dies ist das erste Mal, dass wir ein dezentrales, non-trust-based System ausprobieren.“

Ferner erklärt er an dieser Stelle:
„Das Hauptproblem bei herkömmlichen Währungen ist das Vertrauen, das erforderlich ist, damit es funktioniert. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, aber die Geschichte der Fiat-Währungen ist voll von Verstößen gegen dieses Vertrauen. Den Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld halten und elektronisch überweisen, aber sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit kaum einem Bruchteil der Reserve. Wir müssen ihnen unsere Privatsphäre anvertrauen und ihnen vertrauen, dass Identitätsdiebe unsere Konten nicht belasten.“

Uns stehen für die Charakterisierung der anonymen Figur hinter Bitcoin also lediglich kleinere Textausschnitte zur Verfügung und eben das Endprodukt Bitcoin. Rückschlüsse auf die Motivation hinter der Entwicklung von Bitcoin lassen sich aus diesen textlichen Hinterlassenschaften zwar schließen, sind aber sicherlich nur ein kleiner Bruchteil dessen, was wir gerne über Satoshi Nakamoto wissen würden. Vielleicht wird das Geheimnis in Zukunft irgendwann gelüftet. Aktuell dürfte es für Bitcoin jedoch von Vorteil sein, dass niemand weiß, wer Satoshi ist.
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