Wie am vergangenen Freitag vom Bureau of Economic Analysis veröffentlicht wurde, sank der wirtschaftliche Output in den USA im zweiten Quartal 2022 um 0,9 Prozent und zeichnete damit das zweite Quartal in Folge ein negatives Ergebnis. Die Veränderung des Bruttoinlandproduktes lag im ersten Quartal des Jahres bei -1,6 Prozent, ist also im Jahr 2022 bereits um 2,5 Prozent geschrumpft. In der Vergangenheit waren zwei aufeinanderfolgende, negative Quartale die Grundlage dafür, um eine Rezession zu definieren. Doch scheinbar ist das nicht mehr so – Die Hintergründe:
Änderung der Definition
Nachdem das Thema medial bereits heruntergespielt wurde und der US-Präsident Biden darauf verwiesen hatte, dass der FED Vorsitzende Jerome Powell, führende Banker und auch Ökonomen der Ansicht sind, dass die USA nicht in einer Rezession stecken, wurden auch einige Definitionen einer Rezession geändert. So lässt sich bei Wikipedia beispielsweise sehen, dass erst vor Kurzem zahlreiche Veränderungen durchgeführt und eine Änderung der Wikipedia Seite zunächst ausgesetzt wurden.
Warum ändern sich die Eigenschaften einer Rezession
Da sich Betrachtungswinkel und das gesellschaftliche Leben im Laufe der Zeit ändern, ist es nicht kategorisch auszuschließen, dass auch die Definition einer Rezession im Zeitverlauf angepasst werden sollte. Was jedoch einen bitteren Beigeschmack verursacht, ist die Tatsache, dass die Änderung einseitig und just in dem Moment geschieht, in dem per Definition eine Rezession erreicht wurde. Angesichts der bevorstehenden Mid-Terms in den USA, wird dieser Umstand noch skurriler.
Definition von Wirtschaftswachstum hingegen fraglich
Auf der anderen Seite sollte viel eher die Frage gestellt werden, ob die Messung des Wirtschaftswachstums weiterhin aktuell und sinnvoll ist. Denn das Bruttoinlandsprodukt als Betrachtungsfaktor hat diverse Schwächen und definitiv Schwierigkeiten, Wirtschaftswachstum korrekt abzubilden. Das fängt damit an, dass die Menge an ausgegebener Währung nicht mit der Produktionsleistung gleichgesetzt werden kann und hört damit auf, dass die offiziell herausgegebene Inflationszahl nicht der Realität entspricht. Bei der Messung des Bruttoinlandproduktes wird das Ergebnis um die Inflation bereinigt und ist dementsprechend extrem von dieser Zahl abhängig. Man stelle sich einmal vor, die tatsächlich vom Bürger zu bewältigende Inflation würde in die Berechnung eingehen – Die Rezession wäre um ein Vielfaches größer und schon deutlich früher eingetreten.
Auswirkungen einer Rezession auf Bitcoin
Da Bitcoin erst im Zuge der letzten Rezession entstanden ist, gibt es keine historischen Informationen über die Auswirkungen auf Bitcoin und eine Antwort lässt sich nur aufgrund Bitcoins Design und der generellen makroökonomischen Entwicklungen vermuten. Im Kern wurde Bitcoin allerdings genau für die Schwachstellen des aktuellen Währungssystems geschaffen und kann dafür sorgen, die ökonomischen Boom und Bust Zyklen zu beenden und gleichzeitig einen Riegel vor die zunehmend besorgniserregende Inflation zu schieben. Bevor dieses Ziel jedoch erreicht werden kann, muss es eine großflächige Transition geben – Und vielleicht läutet der aktuelle und sich weiter verfestigende Downturn genau das ein. Auch wenn sich die weiteren Details der Entwicklung nicht prognostizieren lassen, bleibt eine Sache konstant: Bitcoins Definition kann nicht einfach so geändert werden.
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