Kapitulation oder Angriff? – George Soros Fonds startet Bitcoin Trading | #ZeroFuchsGiven:
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Wir wünschen viel Freude und interessante Einblicke beim Lesen von #ZeroFuchsGiven!
Soros: Gerüchte um Bitcoin
Während Bitcoin sich immer noch in einer entspannten Seitwärtsbewegung ausruht, sehen wir trotzdem zunehmend institutionelles Interesse. Zuletzt erklärte George Soros, seinen Einstieg in Bitcoin. Soros ist bekannt als „Der Mann, der die Bank von England brach“ wegen seines Leerverkaufs von Pfund Sterling im Wert von 10 Milliarden US-Dollar. Dadurch generierte Soros während des Schwarzen Mittwoch 1992 einen Gewinn von 1 Milliarde US-Dollar. Um Soros gibt es diverse Gerüchte in Bezug auf seine Agenda hinter seinen großzügigen Spenden an verschiedenste Zwecke – ein umstrittener Charakter.

Bestätigt hat es Soros nicht, allerdings berichtete TheStreet.com unter Berufung auf zwei anonyme Quellen, dass der Investment Fonds von Soros „grünes Licht für den aktiven Handel mit Bitcoin gegeben hat“. Fuchs Inc. hat an dieser Stelle bereits darüber berichtet.
Fuchs Inc. Gründer Marc Fuchs erklärt:
Das Thema hat in den letzten Tagen für einige Aufmerksamkeit gesorgt und die Meinung darüber, ob das gut oder schlecht für Bitcoin ist, gehen teils sehr auseinander. Auch ich finde es schwierig, die Folgen daraus abzuleiten, da dieses Handeln zu viele unbekannte Variablen beinhaltet. Ich möchte den Schritt des Soros Funds, Bitcoin zu handeln, dennoch gerne nutzen, um das Thema grundsätzlicher zu betrachten und jeden für die möglichen Folgen daraus sensibilisieren.
Kapitulation oder Angriff?
Es ist schwer zu bestreiten, dass George Soros als einer der reichsten Menschen auch sehr großen Einfluss besitzt und eben aufgrund seines Reichtums vom aktuellen Schuldgeldsystem profitiert. Die exponentiell wachsende Geldmenge spült auch ihm und seinem Fonds immer mehr Kaufkraft zu, indem sie von der gutbürgerlichen bis hin zu ärmeren Bevölkerung extrahiert wird. Das ist übrigens bei der kompletten Finanzelite der Fall, weshalb wir weder große Investmenthäuser oder Banken, noch Zentralbanken oder Regierungen Luftsprünge wegen Bitcoin machen sehen. Geschäftsmodelle, die primär von der Erweiterung der Geldmenge profitieren, haben von Natur aus ein Interesse, dass das System so weiter läuft. Bitcoin würde ihnen diesen Vorteil durch Kapital nehmen und das wissen sie sehr genau.
Wenn wir nun also verstehen wollen, ob es sich hier um ein positives oder negatives Ereignis für Bitcoin handelt, müssen wir zunächst herausfinden, was genau die Beweggründe für diesen Schritt sind. Grundsätzlich sehe ich zwei Möglichkeiten:
- George Soros und sein Fonds haben erkannt, dass Bitcoin durch seinen disruptiven Charakter ein ernstzunehmender Gegner des bisherigen Geldsystems ist und setzen darauf, dass Bitcoin weiterhin Erfolg haben wird.
- George Soros und sein Fonds haben erkannt, dass Bitcoin durch seinen disruptiven Charakter ein ernstzunehmender Gegner des bisherigen Geldsystems ist und versuchen, den weiteren Erfolg zu blockieren.
Wichtig zu ergänzen ist dabei, dass Bitcoins Menge nicht kontrolliert werden kann, was die Kryptowährung dabei klar von Fiatwährungen abgrenzt und vielen einflussreichen Finanzhäusern schwer im Magen liegen dürfte. Darüber hinaus wird immer ersichtlicher, dass Bitcoin nicht einfach verschwinden wird. Es besteht also Handlungsbedarf, damit der angehäufte Reichtum nicht parallel zum Fiatwährungssystem mit in den Abgrund gerissen wird.

Ein interessantes Szenario bietet dabei die Betrachtung, dass Bitcoins Menge zwar nicht kontrolliert werden kann, das verfügbare Angebot hingegen schon. Es ist also theoretisch denkbar, dass Bitcoin durch Angebotskontrolle künstlich klein gehalten werden könnte, indem große Player sich eine sehr große Menge an Bitcoin beschaffen und diese mittels ihrer hochkomplexen Tradingalgorithmen dafür nutzen, den Preis von Bitcoin nicht durch die Decke gehen zu lassen.
Insbesondere die Daten über den OTC Handel aus dem letzten Bärenmarkt 2018/2019 sprechen dafür, dass viel Bitcoin unbemerkt in die Taschen der alten Elite gewandert sind. Dieses Manipulationsszenario ist in meinen Augen übrigens das einzige, dass theoretisch noch großen Impact auf den natürlichen Siegeszug von Bitcoin nehmen könnte.
Die andere Möglichkeit dessen, was gerade passiert, ist die Kapitulation, also das Akzeptieren, dass Bitcoin siegt und wir eine Änderung des Paradigmas erleben. In diesem Fall ergibt es natürlich Sinn, frühzeitig (ja, es ist noch früh) in Bitcoin einzusteigen. So könnte man seinen Reichtum ebenfalls sichern, würde allerdings die Kontrolle über das Geldsystem aufgeben. Betrachten wir die Vergangenheit und wie viele Kriege über Währungsmonopole geführt wurden und mit welcher Konsequenz immer versucht wurde, solch ein Währungsmonopol zu sichern, fällt es mir persönlich zumindest schwer, von einer einfachen Kapitulation auszugehen. Und im Fall von George Soros Fonds ist es sicherlich auch hilfreich, einen Blick auf seine Attacke auf das englische Pfund zu werfen.
Ich selbst kann mich an dieser Stelle nicht sicher für eine Seite entscheiden, da neben den von mir genannten Faktoren noch eine Vielzahl weiterer Dinge Einfluss darauf nehmen. Deshalb schließe ich diesen Artikel mit der offenen Frage: Ist diese Entwicklung positiv oder negativ für Bitcoin?
Schreib uns gerne deine Meinung, damit wir sie gesammelt mit anderen veröffentlichen können.
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