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Wie Banksters Bitcoin traden – Und was sie dabei falsch machen
Wie Banksters Bitcoin traden – Und was sie dabei falsch machen
Ich persönlich bin kein Bitcoinanalyst, von Kryptowährung hab‘ ich kaum eine Ahnung, sondern schule mich noch. Stattdessen habe ich Wirtschaft studiert und Aktienkurse gemacht – gehöre also eher der klassischen Schule an und betrachte mich selbst höchstens als Krypto-offen und -neugierig.
Als klassischer Schüler weiß ich, dass meine Klassenkameraden andere geringschätzen, die nicht unserer Schule angehören. Beispielsweise Bitcoin. Kryptowährungen allgemein werden unter unsereins gerne als „Bullshitinvestments“ bezeichnet.
Für diesen Artikel habe ich mir eine FAZ Podcastfolge über Bitcoin angehört und kommentiert – oder umgekehrt.
Viel Freude beim Lesen!
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat am 11. Juni 2021 einen Podcast veröffentlicht, in dem FAZ-Finanzberater, Börsenpsychologen und Suchttherapeuten Bitcoins Abstürze der letzten Wochen kommentiert hatten. „Analysieren“ kann man es nicht nennen, denn keiner der Kommentatoren hatte von Bitcoins mehr als kaum Ahnung; trotzdem sahen sich alle dazu befähigt, darüber zu urteilen und haben auf diese Weise dreißig Minuten Rotz und Häme zusammengestellt.

Ich kenne meine Pappenheimer
Ich will nicht behaupten, dass ich wusste, dass der Podcast am Thema vorbeigehen wird. Was ich wusste, war nur, dass das Krypto-Thema in unseren Kreisen stark unterschätzt wird. Und deshalb hatte ich mich genauso geringschätzig wie meine geschätzten Kollegen verhalten und deren Podcast zunächst bereits bewertet, ohne ihn mir überhaupt angehört zu haben. Denn ich kenne meine Pappenheimer und kann beinahe blind darüber urteilen, wie diese sich verhalten, wenn sie mal wieder glauben, die Nudelsupp‘ erfunden zu haben und sich thematisch nicht vorbereiten.

Meine These lautete: das FAZ-Bitcoinschwafelteam macht den klassischen Anfängerfehler und hält Zertifikatehandel mit Leverage-Effekten („hoch oder runter“, in jeglicher Form) für echten Bitcoin-Handel und nicht dafür, was es ist: Mist, der aus der klassischen Bullshitinvestmentwelt auf den Kryptomarkt rüber geschwappt ist und alles genauso vergiftet, wie klassische Bullshitinvestments den normalen Aktienmarkt. Denn: Binary Options, CFDs und sonstige riskante Finanzwetten haben nichts mit dem herkömmlichen Anlagemarkt zu tun, wie jeder klassische Anleger weiß – warum sollte das auf dem Krypto-Markt anders sein?
Ich habe einen Artikel geschrieben, den ich wie eine Finanzwette gegen meine verehrten Kollegen gewonnen habe: Ich habe sie geringgeschätzt, weil ich sie kenne und daher mit hinreichender Wahrscheinlichkeit wusste, dass sie Dinge geringschätzen, die sie nicht kennen.
Was sie nicht tun, ist Bitcoins kaufen
Ein Auto charakterisiert sich durch vier Räder und einen Motor, sei es selbst einer, der auf Batterie läuft. Hat er das nicht, ist es kein Auto und benötigt keine Straßenzulassung. Man spricht dann von einem Kettcar oder Go-Kart, mit dem Kinder herumfahren.
Würde man Autos mit Kettcars gleichsetzen, was würden Leute dazu sagen? Blödsinn. So was weiß jeder.
Das Kettcar der Bitcoin-Welt sind Daytrader. Diese kaufen keine Bitcoins, sondern benutzen „Finanzinstrumente“, d.h, sie wetten auf steigende und fallende Kurse, gehen also „long“ oder „short“.

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Was sie nicht tun, ist Währung kaufen. Denn sie haben weder eine Ahnung davon, wie das geht, noch besitzen sie ein Wallet oder einen Zugang zu einer Krypto-Handelsplattform, auf der mit Bitcoins gehandelt wird. Stattdessen benutzen sie Kunstprodukte wie Binary Bitcoins oder ähnlichen Schrott und erzählen anderen, dass sie in Bitcoin-Trading machen. Also denselben Schrott wie in der klassischen Finanzwelt, wo Finanzwetten als die Schmuddelkinder der Investments gelten.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat einen Podcast veröffentlicht, in dem sich FAZ-Finanzfachleute, Börsenpsychologen und Suchttherapeuten über Kettcars auf der Bitcoin-Autobahn unterhalten. Den gesamten Podcast lang tun sie so, als ob Daytrader im Leveragegeschäft Bitcoiner Straßenverkehrsteilnehmer wären und irgendetwas mit Bitcoins zu tun haben – dementsprechend idiotisch ist das gesamte Podcastinterview:
Man vergleicht Äpfel mit Birnen und redet sich ein, dass beides Bananen sind, d.h. man zieht Lehren aus der Börsenwelt, die genauso gut wie der Vergleich des Go-Karts zum PKW passen.

Die Podcaster sagen, dass der Bitcoinkurs sich zuerst verhundertfacht und danach wieder halbiert hat – viele Menschen hätte deshalb die Gier gepackt und jetzt mal eben Haus und Hof verloren.
Das ist Quatsch.
Was lernen wir daraus?
Wer Bitcoins besitzt und nicht mit Anlageversprechen plus Hebeleffekten hoch oder runter spielt, hat gar nichts verloren, sondern sitzt mit seinen Bitcoins im Wallet zuhause und wartet, bis die Kurse wieder steigen.
Wer dagegen Short- und Longseller im Finanzproduktehandel ist, also die Kundschaft, die von den Podcastern fälschlicherweise für Bitcoiner gehalten wird, hat jetzt tatsächlich alles bis hin zu Haus und Hof verloren. Gehen nämlich die Kurse runter, während man selber keine Bitcoins sondern nur eine Long-Position besitzt, muss man solange Geld nachschießen, bis Oma’s Konto und die Kaffeekasse der Firma geplündert sind und die Position automatisch geschlossen wird.
Hat man dasselbe mit Binary Bitcoin-Wetten gemacht, so hat man noch viel stärker verloren, weil man nach Abschluss der Wette überhaupt nichts mehr machen kann. Man setzte alles auf rot – und hat alles verloren.
Was lernen wir daraus? Wenn FAZ-Fachleute ohne Kryptoerfahrung Podcasts über Bitcoins machen, ist das so, als ob Laien Laien beraten. Und wenn Laien Laien beraten, kommt keine Beratung, sondern ein Scheiß heraus, bzw. in diesem Fall ein Podcast, den man sich anhören hätte sparen können.

Und jetzt hören wir uns den Podcast mal an…
Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich lediglich vor mich hin philosophiert. Ich habe diesen Artikel auf Verdacht geschrieben, ohne den Podcast angehört zu haben. Das ist wahrscheinlich echt anmaßend, weil ich ja die Journalisten und Börsenpsychologen für Volldeppen halte. Hab sozusagen selbst darauf gewettet, genauso wie die ganzen Short- und Longseller auf Bitcoins setzen. Aber genau nach demselben Prinzip gehen die Bitcoin-Daytrader in Bezug auf Bitcoins vor: haben keine Ahnung davon und setzen darauf.
Gehen wir doch jetzt dazu über, uns den Podcast einmal anzuhören und unsere Theorie zu überprüfen.
- Bei Minute 4 sprechen sie tatsächlich nicht von Bitcoin, sondern von Zertifikatprodukten.
- Bei Minute 10 sprechen sie darüber, dass Bitcoin keine Währung ist (El Salvador?), sondern eine Anlageklasse und der Stromverbrauch mit Ägypten konkurriert (auf Grundlage von Strom, der ansonsten verpufft). Bislang: Amateurfunk ist professioneller. Die Expertin hat selbst Bitcoin Zertifikate gekauft. Es wird immer abstruser.
- Bei der Hälfte setzen sie Bitcoin mit Daytrading gleich.
- Tägliches Spekulieren bei Minute 20.
- Minute 27: Noch drei Minuten übrig und sie sprechen noch immer über Daytrading mit Leverage-Effekt, also Finanzinstrumente.
Podcast fertig. Wette gewonnen.
Hier schreibt Walter Leonhardt – Wissenschaftler, Analyst und Autor. Walter ist Experte für Scam und alles, was im Bereich des Betrugs stattfindet. Bei Fuchs Inc. präsentiert er euch wissenswerte Insights rund um Scams.
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