Seite wählen
Inflation und ihre vermeintlichen Kennzahlen: Was du darüber wissen musst

Inflation und ihre vermeintlichen Kennzahlen: Was du darüber wissen musst

Durch die zunehmende Thematisierung der Inflation in den Medien erhalten wir häufiger zahlreiche Fragen, was es mit den ganzen Inflations-Kennzahlen auf sich hat und wie diese im Zusammenhang stehen.

Und wir geben zu: CPI, Geldmenge, Asset Price Inflation, M0, M1, M2, M3 und Co. können durchaus verwirrend sein! In diesem Artikel räumen wir etwas auf und erklären dir, worauf es im Kern ankommt.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!


Politiks‘ Liebling: Der Verbraucherpreisindex

Der Verbraucherpreisindex (englisch: Consumer Price Index bzw. CPI) ist allgemein auch unter dem Warenkorb bekannt, der dafür verwendet wird, die Preisentwicklung eines Querschnitts an Gütern zu messen. Der Warenkorb umfasst laut Aussage des Statistischen Bundesamtes rund 650 Güter & Dienstleistungen, wobei über 300.000 Einzelpreise im monatlichen Intervall erhoben werden. Durch dieses Vorgehen soll die Inflation über Preisveränderungen abgebildet werden, die vorrangig den Verbraucher treffen und wird als offizielles Inflationsmessgerät verwendet. Doch jeder, der sich etwas ausgiebiger mit dem Thema Inflation auseinandersetzt, weiß, dass dieses Werkzeug ziemlich ungeeignet ist:

  • Inflation ist erstens nicht gleich Preissteigerung ist (Sie ist Entwertung der Währung, also Kaufkraftverlust – In unserer School findest du die Details).
  • Und zweitens die Historie des Warenkorbes zeigt, dass je nach Gusto immer mal was zum Warenkorb hinzugefügt oder entfernt wird – er ist also leicht in die gewünschte Richtung manipulierbar.

Worüber man öffentlich nicht so gerne spricht: Geldmengenwachstum

Ein verlässlicherer Indikator bei der Bewertung der Inflation ist das Geldmengenwachstum. Wie zuvor erwähnt und in unserer Krypto und Wirtschaftsschule ausgiebig erklärt, bedeutet Inflation Verlust von Kaufkraft, wobei es grundlegend zwei Treiber gibt.

  • Erstens die Geldmenge
  • und zweitens die Wirtschaftsleistung, also die Produktion von Gütern und das Angebot von Dienstleistungen

Solange das Geldmengenwachstum und die Steigerung der Wirtschaftsleistung im Gleichschritt vorangehen, bleibt die Kaufkraft gleich. Dass selbst dieses Szenario nicht wünschenswert ist und die positive Entwicklung durch technischen Fortschritt zunichtemacht, steht dabei auf einem anderen Blatt Papier. Um Inflation nun etwas realistischer einschätzen zu können, können wir das Geldmengenwachstum beobachten. Nur so schnell, wie dieses momentan wächst, benötigt man dafür schon eine Hochgeschwindigkeitskamera.


Die Katze beißt sich in den Schwanz

Versucht man nun, das Geldmengenwachstum in Relation zum Wirtschaftswachstum (BIP) zu setzen, sollte man ein realistisches Abbild der Inflation bekommen, oder? ODER? Ganz so einfach ist es leider nicht, denn das BIP ist in der Regel „inflationsbereinigt“, wobei die lächerlich fehlerhafte Inflationsindikation des Warenkorbes verwendet wird. Und das nicht bereinigte BIP hilft uns auch nicht weiter, denn Inflation drückt sich nun mal in Preissteigerungen aus, die automatisch im BIP abgebildet sind und somit nicht einzeln herausgefiltert werden.

Lustige Auffälligkeit dabei: Wenn wir nun insbesondere durch das Geldmengenwachstum wissen, dass die Inflation deutlich höher, als die vom Warenkorb indiziert ist, wie „groß“ ist dann das tatsächliche inflationsbereinigte Wirtschaftswachstum? Wahrscheinlich negativ.


Velozität: Die Geschwindigkeit des Ausgebens

Viele detaillierte Betrachtungen der Inflation beinhalten das Einbeziehen der Velozität, also einem Parameter, der angibt, wie lange Währung gehalten wird. Denn je schneller sie sich bewegt, desto höher die Inflation. Für Zentralbanken beispielsweise ist diese Kennzahl wichtig, denn sie benötigen sie für die bestmögliche Manipulierung des Geldmarktes. Für den Verbraucher ändert sich hingegen nicht viel, denn egal, ob das Geld gerade ausgegeben wird oder nicht: Es wurde erschaffen und trägt seinen Teil zur Entwertung bei. Ich persönlich konzentriere mich generell lieber auf das Fundament, also die Betrachtung des Elementaren. Und das ist das Geldmengenwachstum.


M0, M1, M2, Mn…

Es könnte so einfach sein, die Menge an Geld bzw. Währung richtig zu bestimmen (Nur einer der Vorteile von Bitcoin), doch unser künstlich verkompliziertes Schuldgeldsystem versucht indes, die Zusammenhänge so komplex wie nur möglich auszugestalten.

  • Es werden verschiedene Geldmengen betrachtet, wobei die Basis die bei der Zentralbank hinterlegten Reserven der Banken + das im Umlauf befindliche Bargeld als M0 bilden.
  • M1 beschreibt dann die Summe aus den Kontoguthaben aller Bürger und dem Bargeld.
  • M2 erweitert M1 dann noch um die sogenannten kurzfristigen Termin- und Spareinlagen, also Geld, dass für nicht länger als 2 Jahre gebunden ist.
  • M3 erweitert dann wiederum M2 um Teile des Geldmarktes, wie z.B. Geldmarktfonds, Geldmarktpapiere und Repoverbindlichkeiten.

Spätestens ab M3 wird das Ganze dann recht undurchsichtig für den Verbraucher und es bleibt in aller Regel ein Konstrukt, das sich viele nicht einmal anschauen wollen. Perfekt aufgesetzt also, um die Inflation so gut wie möglich unsichtbar zu lassen. Interessant hierzu:

M2 stieg von Ende 2019 bis Ende 2020 um 10% an, M3 im gleichen Zeitraum sogar um 12%. Wie war das noch mit den ca. 2% offizieller Inflation pro Jahr?


Der Blick aufs Wesentliche

Man muss kein promovierter Ökonom sein und auch nicht jedes kleinste Detail verstehen. Sobald man jedoch einen Überblick darüber hat,

  • A) was Inflation wirklich ist
  • B) dass unzulängliche Indikationen verwendet werden und
  • C) wie das Schuldgeldsystem mittels Zentral- und Geschäftsbanken (In unserer School kostenlos erklärt) funktioniert, wird schnell klar, dass etwas nicht stimmt.

Dabei ist es auch nicht wichtig, die genaue Höhe der Inflation zu bestimmen. Wichtig ist, zu erkennen, dass sie nicht bei 2% o.ä. liegt. Sie ist deutlich höher und schreitet unaufhaltsam voran.


Asste Price Inflation

Der fortgeschrittene Blick führt einen früher oder später zur Thematik der Asset Price Inflation (deutsch: Inflation der Wertanlagen). Ein Blick auf die Preise von Aktien und Immobilien zeigt klar, dass besonders nach der letzten Finanzkrise 08/09 die Preise enorm und kontinuierlich in die Höhe gestiegen sind. Doch sind alle Unternehmen auf einmal wirtschaftlich besser geworden? Haben sich Immobilien äußerst stark verbessert und werden durch den Markt höher bepreist? Oder liegt es vielleicht daran, dass sich die Währungen fortlaufend entwerten und man deswegen höhere Preise für u.a. Aktien und Immobilien zahlen muss?

Diese Frage ist rhetorisch und stößt eher den Denkprozess an, dass die Asset Price Inflation die treibende Ursache der Preisanstiege sind und nicht der Zuwachs an Wert bzw. Kaufkraft. Eine einfache Grafik zeigt den Zusammenhang aus Geldmenge und Aktienentwicklung unbestreitbar auf:

Quelle

Was kommt da auf uns zu?

Die Betrachtung der Korrelation von Geldmenge und Aktienpreisen zeigt uns, dass die nun sichtbar werdende Inflation nicht aus dem Nichts kommt. Sie hat sich sehr lange im Kapitalmarkt versteckt, was auch auf logischer Ebene komplett Sinn ergibt. Denn der Großteil des Geldes, das in den Kreislauf wandert, landet durch ständige Umverteilung in wohlhabenden Händen. Anders als die bürgerliche Mitte haben diese Akteure die Möglichkeit, viel zu investieren. Und sie tun das genau aus dem Grund, um sich vor der Inflation zu schützen und das Vermögen zu mehren. Manche Arbeiten für ihr Geld, andere legen es an.

Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass Inflation sich langsam entwickelt, dann zunehmend Fahrt aufnimmt und später unaufhaltsam das Geldsystem zerstört. Falls du es noch nicht gemerkt hast: Das ist der Last Call! Wenn bereits die manipulierten Indikatoren für Verbraucher aufschreien, dann ist die Phase der langsamen Entwicklung vorüber. Wir sind schon im Bereich „Fahrt aufnehmen“ und wer keine Vorkehrungen trifft, wird auf der Strecke bleiben. Schau einfach mal nach Venezuela. In dem einst extrem reichen Land kämpfen bereits viele Menschen ums Überleben. Sehen wir die Inflation dann später global, was durch die Gleichschaltung der Zentralbanken zwangsläufig geschehen wird, gibt es kein Entrinnen mehr.

Und für mich ist Bitcoin die beste Wette, Profiteur dieser Umverteilung zu werden. Wenn du dir dessen noch nicht sicher bist, kannst du dich hier kostenlos für unsere Lounge anmelden und anfangen, dich selbst zu bilden. Du wirst es dir in Zukunft so oder so danken, dich selbst weitergebildet zu haben.



Du hast Fragen ans Fuchs Inc.-Team?

Dann schreib uns eine Mail an fragen@fuchs-inc.de oder per Twitter an @TheRealAlexKo


[class^="wpforms-"]
[class^="wpforms-"]