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#VoicesOfPlebs: Cercatrova – „Die Menschheit hat mit Bitcoin genau eine Chance“

#VoicesOfPlebs: Cercatrova – „Die Menschheit hat mit Bitcoin genau eine Chance“

Cercatrova ist Bitcoin Maximalist, Lightning Node Betreiber und „just another pleb“ – und hat mit dem Fuchs Inc.-Team über Bitcoin, den Dschungel und einiges mehr gequatscht!

Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!


Bitcoin, die einmalige Situation

Zunächst sprachen wir mit Cercatrova über… Bitcoin!

„Die Menschheit hat mit Bitcoin genau eine Chance, endlich auf ein hartes Geld umzusteigen und sich von diesem inflationären Wahnsinn zu lösen. Die Gesellschaft wird durch die Inflation indirekt beraubt und damit ist Schluss, sollte sich die Menschheit für einen Bitcoin Standard entscheiden. Wenn Bitcoin scheitert, dann kann kein Altcoinprojekt einfach sagen: wir sind das Bitcoin 2.0. Das gibt es einfach nicht, weil die Entstehungsphase von Bitcoin so einzigartig und einmalig war. Ich vergleiche das immer mit Tarzan, der im Dschungel mit den Tieren zusammen aufgewachsen ist. Eine einmalige Situation, die Mütter nun erfolglos versuchen nachzuahmen, indem sie ihre Kinder in den Dschungel werfen.“

Cercatrova geht davon aus, dass die Rückkehr oder ein „Outing“ von Satoshi Nakamoto im Space nicht viel ändern würde – schließlich ist Bitcoin schon etabliert. Trotzdem hat Cercatrova eine Vermutung, wer hinter dem pseudonymen Bitcoin-Erschaffer stecken könnte:

„Nick Szabo. Also Nick war derjenige, der die Idee hatte das ganze Ding, die verschiedenen Punkte mit dem Proof of Work usw. zusammenzubringen und Hal Finney war derjenige, der ihn technisch dabei unterstützt hatte und auch die größten Anteile der Private Keys von Satoshi hatte. Mit seinem Ableben hat er vielleicht vieles ins Grab mitgenommen und Nick hat dann möglicherweise auch gesagt, dass er sich zurückhält.“

Grundlage für diese Annahme ist das Whitepaper „BitGold“ von Nick Szabo aus dem Jahr 1998. 

„Wenn du das Ding durchliest, dann musst du dir zuerst die Augen reiben und sagen, ich habe doch gerade das Bitcoin Whitepaper vor mir. Es ist eigentlich 1:1 das Gleiche. Da kam dann einfach meine Schlussfolgerung, okay, er war derjenige, der die zündende Idee hatte und brauchte einfach noch Leute, um es technisch auch wirklich durchsetzen zu können und da kam dann Hal ins Spiel. Zudem hast du die Cypherpunk Gruppe von früher mit Adam Back und Gavin Andresen usw. und es gibt mittlerweile E-Mails oder Korrespondenzen von Satoshi zu praktisch allen Cypherpunks, nur nicht zu Nick. Also Nick ist fast die einzige Person, die keinen E-Mail-Kontakt mit Satoshi hatte. Da kann man dann 1 und 1 zusammenzählen. Aber wie gesagt, das sind alles nur Vermutungen und meine Meinung. Am Ende weiß ich es nicht und ich bin es definitiv nicht.“


„Ihr seid noch zu früh!“

Natürlich haben wir mit Cercatrova auch über die bullischen News bezüglich Bitcoin gesprochen – die Adaption als offizielles Zahlungsmittel durch das lateinamerikanische Land El Salvador.

„Ich finde das super. Aber als ich das gehört habe, habe ich gedacht, ihr seid noch zu früh! Ich habe eine Roadmap im Kopf: 2014/13 die ganzen Technik-Nerds, 2017 Retail-Markt, 2020/21 die Firmen und dann 2026 vielleicht die Länder. Allerdings ist es super, dass die Leute in El Salvador teilweise direkt mit Lightning onboarded werden und nun eine Alternative gegenüber dem US-Dollar haben.“

Besonders in Bezug auf kleinere Transaktionen bieten sich Lightning-Transfers bezüglich Anonymität und Datentransfer an.

Wie früh El Salvador mit der Bitcoin-Adaption dran ist, sehen wir im Vergleich zu anderen Ländern. In Hinblick auf Krypto-Steuern herrscht nämlich auch in den sogenannten „Krypto-Regionen“, wie beispielsweise der Schweiz, weiterhin Chaos und Unklarheit. Jedoch ist dies nicht überall in der Schweiz so. Es gibt durchaus Kantone, die sich mit dem Thema Bitcoin beschäftigen und da hat man auch die Möglichkeit seine Steuern in Bitcoin zu bezahlen (z.B. Kanton Zug).

Die EU und einige Staaten basteln derweilen an erweiterten Regulierungen. Ob die Bürokratie hinter den neuen Gesetzen auch mithalten kann, wird dann der Alltag zeigen.

„Die Regulatoren müssen verstehen, dass sie Bitcoin nicht einfach wie ein herkömmliches Asset regulieren können. Bitcoin ist runtergebrochen eigentlich nur Information. Wie kannst du Information regulieren?“


Auf ins Rabbit Hole

Cercatrova hat erstmalig im Jahr 2013 von Bitcoin gehört:

„Als ich es mir kurz angeschaut habe, dachte, ah cool, ein neues PayPal, na und? Und habe das zur Seite gelegt. 2016 habe ich mich dann das zweite Mal damit beschäftigt und da war irgendwie der Bitcoin Preis bei 400 US-Dollar und ich dachte, ich bin viel zu spät dran.“

Im Bärenmarkt 2018 hatte Cercatrova dann die Möglichkeit sich ohne den „noise“ links und rechts intensiver mit Bitcoin zu befassen. Kurze Zeit später setzte Cercatrova seinen ersten Node auf, richtete Hardware Wallets ein und stieg immer tiefer ins Rabbit Hole.

„Ich habe auch die Eigenschaften von Bitcoin immer mehr hinterfragt und überprüft. Dezentralität? Dezentral wurde Bitcoin eigentlich erst mit dem gewollten oder ungewollten Ausstieg von Satoshi Nakamoto.

„Aber das ist eigentlich das Beste, was Bitcoin passieren konnte, denn erst seit dem Abgang wurde es wirklich dezentral und der Community übergeben. Überall bei allen Altcoins und bei den ganzen Projekten, wo du eine Firma oder eine Foundation dahinter hast, was bei 99,9% aller Coins der Fall ist, da hast du einfach diese Dezentralität im Buch, aber nicht in Wirklichkeit. Denn das ist der erste Grund: Foundation und die ganzen Firmen. Dann kommt noch die ganze Art und Weise, wie die Blockchain aufgebaut ist und wie schmal, klein oder schlank diese ist.“

Einen Bitcoin Full Node kannst du derzeit auf einem Rasperry Pi laufen lassen.

„Jeder, der irgendwie einen Internetzugang hat, kann sich das leisten. Bei vielen anderen Krypto-Projekten sieht das ein bisschen anders aus. Als ich mich da eingearbeitet habe, wollte ich auch einen Ethereum Full Node betreiben und habe gesehen, ah dieser Full Node ist eigentlich gar nicht der Full Node. Sondern der Full Full Node, was alles abspeichert, ist dieser Archive Node, der ist mittlerweile irgendwie 2 TB groß und braucht eine Rechenleistung von fast einem Gaming PC oder noch mehr. Da kannst du natürlich 1 und 1 zusammenrechnen, dass gerade ein solcher Archive Node nicht auf einen Raspberry Pi zu Hause, bei mir, ein Meter neben mir jetzt, läuft, sondern irgendwo in der Cloud und niemand möchte ihn betreiben.“

Danke, Cercatrova!

Den zweiten Teil des Interviews gibt es in 7 Tagen!



Du hast Fragen ans Fuchs Inc.-Team?

Dann schreib uns eine Mail an fragen@fuchs-inc.de oder per Twitter an @TheRealAlexKo


Marktupdate: Autos, die Bitcoin minen, Autorennen für Bitcoin und eine Satoshi Nakamoto Statue in Ungarn

Marktupdate: Autos, die Bitcoin minen, Autorennen für Bitcoin und eine Satoshi Nakamoto Statue in Ungarn

Autos, die Bitcoin minen, Autorennen für Bitcoin und eine Satoshi Nakamoto Statue in Ungarn

Daymak Spiritus wird das weltweit erste Elektroauto sein, das beim Parken Bitcoin und Dogecoin schürft. Gleichzeitig hatte das INDIANAPOLIS 500 Autorennen letzten Sonntag die höchste Zuschauerzahl der letzten fünf Jahre – unter den Rennwagen eines auf Bitcoin-Sponsoren-Basis. Und auch abseits der Automobilbranche mit ihren vielen Krypto-Facetten gibt es etwas zu berichten: Budapest errichtet eine lebensgroße Bronzestatue des Bitcoin-Schöpfers Satoshi Nakamoto. Los geht’s!

Wir wünschen viel Freude und interessante Einblicke beim Lesen unseres Marktupdates!

Bitcoins Debut beim Indy 500

Nicht nur hatte das Autorennen mit über 7 Millionen Zuschauern einen Zuschauerzuwachs von 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sondern ging es hier auch um Bitcoin. Denn am 12. Mai gab Ed Carpenter Racing bekannt, dass Rinus VeeKay im Bitcoin Chevrolet Nr. 21 über den Ring fahren wird. Ferner integriert ECR Bitcoin auch als Zahlungsmittel für alle Mitarbeiter.

Ein Bild von Ed Carpenter

Um das in die Realität umzusetzen, hat sich ECR mit Strike zusammengetan. Strike wickelt die Zahlungen ab und trägt so maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei. Jack Mallers, Gründer von Strike erklärt dazu:

„Eds Botschaft ist einfach; er will beim Indy 500 nicht um Kartoffelchips oder Erfrischungsgetränke fahren. In diesem Jahr kämpft Ed für menschliche Freiheit, finanzielle Bildung und finanzielle Inklusivität und nutzt die Plattform, die er sich im Laufe seiner Karriere verdient hat, um die kraftvollste Botschaft zu verbreiten, die möglich ist, um die Menschheit voranzutreiben. Wir sind sehr stolz, seine Bemühungen zu unterstützen.“

Autobranche adaptiert Bitcoin Mining

Daymak Spiritus wird das weltweit erste Elektroauto sein, das im geparkten Zustand für dich Dogecoin und – viel wichitger – Bitcoin abbaut. In den ersten 60 Tagen des Vorbestellungszeitraums wurden bereits Bestellungen im Wert von 350 Millionen US-Dollar aufgegeben. Klar, Tesla verfolgte ähnliche Ansätze, doch hat sich nach dem kürzlichen Musk-Effekt-Chaos einiges verändert. Diese Lücke könnte nun Daymark Spiritus mit dem Daymak Nebula Miner und dem Nebula Wallet füllen.

Aldo Baiocchi, Präsident von Daymak erläutert das Konzept wie folgt:

„Das Spiritus-Auto ist für diejenigen, die mehr im Leben wollen. Und wir sind bestrebt, unseren Kunden einen Vorsprung zu verschaffen. Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der Ihre Autobahnmaut, Ihr Parkplatz und Ihre Durchfahrtsbestellung direkt mit Krypto bezahlt werden. Ihre Online-Rechnungen und Ihr Bankgeschäft können über dieselbe Softwareplattform abgewickelt werden, die in Krypto bezahlt wird. Und während die meisten Fahrzeuge abwerten, während sie in Ihrer Garage stehen, verdient der Nebula Miner Geld, während Ihr Spiritus geparkt ist. Die Anwendungsmöglichkeiten sind grenzenlos.“

Daymak sieht sich selbst als Champion für disruptive Technologien.

Satoshi Nakamoto Denkmal in Budapest

Ungarn ist das erste Land, dass eine Statue des mysteriösen Schöpfers von Bitcoin aufstellt. Schon bald können wir eine lebensgroße Bronze-Statue von Satoshi Nakamoto bewundern. Mittlerweile sind auch Details über das Design bekannt, das raffiniert die Anonymität des Bitcoin-Schöpfers aufgreift. Entsprechend wird das Gesicht eine reflektierende Fläche sein – „we are all Satoshi“.

Kornél Kalocsai, Präsident der Blockchain Hungary Association, führt aus:

„Die Idee kam Andráss Anfang des Jahres. András las über NFTs und darüber, wie diese Technologie den digitalen Kunstmarkt verändert. Also fing er an zu denken: NFT, Blockchain, Bitcoin, Satoshi, warum hat Satoshi keine Statue?“

Die von den beiden Bildhauern Réka Gergely und Tamás Gilly entworfene Bronzebüste wird vor allem nicht nur Satoshi Nakamoto, sondern auch die „Menschen des Internets“ repräsentieren.

Ein Bild der Blockchain Hungary Association

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Bitcoins Energieverbrauch: Ein Roundup

Bitcoins Energieverbrauch: Ein Roundup

Bitcoins Energieverbrauch: Ein Roundup

Der Energieverbrauch von Bitcoin wird momentan stark diskutiert. Während Elon Musks Bitcoin-Rückzug aufgrund von BTCs Energiekonsum kaum ernst zu nehmen ist, widmen sich dennoch immer mehr Menschen der Frage, was es mit der Energie für das Krypto-Netzwerk auf sich hat.

Wir wünschen viel Freude und interessante Einblicke beim Lesen!

Bitcoins enormer Energieverbrauch

Alex de Vries, Data Scientist bei De Nederlandsche Bank, veröffentlichte im Mai 2018 bereits einen Artikel zu Bitcoins Energieverbrauch:

„Diese Methoden zeigen, dass das Bitcoin-Netz derzeit mindestens 2,55 GW Strom verbraucht und in Zukunft einen Verbrauch von 7,67 GW erreichen könnte, was es mit Ländern wie Irland (3,1 GW) und Österreich (8,2 GW) vergleichbar macht.“

Auf seinem Blog „Digiconomist“ veröffentlicht Alex de Vries regelmäßig aktualisierte Zahlen zu Bitcoins Energieverbrauch.

Klar ist, dass bereits einige andere Kryptowährungen – wie beispielsweise Cardano – Abstand vom Proof-of-Work Mechanismus nehmen, um den Energieverbrauch des Netzwerks zu reduzieren. Die Alpha Kryptowährung basiert aber nach wie vor auf PoW. Energie, die das Bitcoin Netzwerk verbraucht, lässt die Blockchain sicher laufen und sichert somit unsere Werte auf dieser.

Wo sitzen die Miner?

Um herauszufinden, wie es um den Energieverbrauch von Bitcoin steht, muss natürlich der Standort der Miner hinzugezogen werden. Denn regional gesehen, gibt es durchaus Unterschiede, was die Energieerzeugung angeht. 

In einer Studie mit dem Titel „Der CO2-Fußabdruck von Bitcoin“ (Stoll et al. 2019) geht es genau um diese regionalen Unterschiede. Hier haben Forscher anhand der IP-Adressen von Minern einen Blick auf die Standorte und die damit verbundene Art der Energieerzeugung geworfen. Und auch Cambridge widmete sich im Jahr 2020 diesem Thema und kam zu dem Schluss, dass etwa 39 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammt. Denn es gilt zu unterscheiden – zwischen Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. 

Bezogen auf Teslas pauschalierte Aussage zum Energieverbrauch Bitcoin bringt neben Anthony Pompliano, der auf den großen Anteil der erneurbaren Energien beim Bitcoin Mining hinweist, auch Michael Saylor einen weiteren Faktor ins Spiel:

„Ironisch, weil bei einer #Bitcoin-Transaktion keine inkrementelle Energie verwendet wird. Die Energie wird zur Sicherung des Krypto-Asset-Netzwerks verwendet. Und die Nettoauswirkungen auf den Verbrauch fossiler Brennstoffe im Laufe der Zeit werden unter allen Umständen negativ sein.“

Wichtig zu beachten ist, wie sich der Energiekonsum von Bitcoin langfristig entwickeln wird.

Fiat oder Krypto – was verbraucht mehr Energie?

Bitcoins Energieverbrauch zu kritisieren, ergibt nur dann Sinn, wenn wir einen Vergleich haben – und zwar mit anderen Zahlungssystemen. Nehmen wir also Fiat zum Vergleich, was gar nicht mal so leicht ist. In einem Medium Artikel von Galaxy Digital Mining lesen wir:

„Das Bankensystem ist nicht wirklich mit Bitcoin vergleichbar. Das Privat- und Geschäftsbankensystem erfordert mehrere Abwicklungsebenen, während Bitcoin die endgültige Abwicklung anbietet. […] Die Bankenbranche meldet die Stromverbrauchsdaten nicht direkt.“

Alex de Vries gibt an, dass VISA weltweit insgesamt 740.000 Gigajoule Energie (aus verschiedenen Quellen) für alle seine Aktivitäten nutzt. Dies bedeutet, dass VISA einen Energiebedarf hat, der dem von rund 19.304 US-Haushalten entspricht. Im Vergleich dazu ist eine Bitcoin Transaktion also energieintensiver. Digital Galaxy sieht das anders und zeigt das anhand dieser Grafik deutlich.

De Vries vergleicht Bitcoin auch gerne mit seinem physischen Äquivalent, Gold. Aber auch hier zieht Bitcoin nach de Vries Berechnungen den Kürzeren:

„Jedes Jahr werden rund 3.531 Tonnen Gold abgebaut, wobei sich die damit verbundenen Emissionen auf 81 Millionen Tonnen CO2 belaufen. Wenn wir dies mit der Kohlenstoffintensität beim Abbau von Bitcoins vergleichen, können wir feststellen, dass letztere die des Abbaus von echtem Gold übersteigt.“

Aber wie viel Energie sollte ein Währungssystem verbrauchen?

Hätten wir nun geklärt, dass sich momentan niemand einig darüber ist, wie viel Energie Bitcoin und Fiat wirklich verbrauchen. Stellen wir uns also eine andere wichtige Frage:  Wie viel Energie sollte ein Währungssystem verbrauchen?

Kürzlich veröffentlichte die Harvard Business Review einen Artikel zu Bitcoins Energiebedarf. Und hier lesen wir:

„Wenn Sie zu den zig Millionen Menschen weltweit gehören, die es als Instrument zur Vermeidung von Repressionen, Inflation oder Kapitalkontrollen einsetzen, denken Sie höchstwahrscheinlich, dass die Energie äußerst gut eingesetzt ist. Ob Sie der Meinung sind, dass Bitcoin einen gültigen Anspruch auf die Ressourcen der Gesellschaft hat, hängt davon ab, wie viel Wert Bitcoin Ihrer Meinung nach für die Gesellschaft schafft.“

Wirklich interessant wird es auch bei der Aussage, dass Bitcoin Energie verwendet, die keine andere Industrie nutzen kann. Beispielsweise nutzen Miner Erdgas als Nebenprodukt abgelegener Ölminen. Diese Energie würde ansonsten nicht genutzt:

„Aber Bitcoin-Miner von North Dakota bis Sibirien haben die Gelegenheit genutzt, diese ansonsten verschwendete Ressource zu monetarisieren, und einige Unternehmen suchen sogar nach Wegen, um die Emissionen weiter zu reduzieren, indem sie das Gas kontrollierter verbrennen.“

Alex de Vries kommt zum Fazit, dass das Bitcoin Protokoll und Bitcoin als Alternative zum traditionellen Finanzsystem die richtigen Anreize setzt und den massiven Energiekonsum durchaus rechtfertigt.

Macht Tesla Bitcoin sauberer?

Besonders spannend ist auch die neueste Entwicklung rund um das Thema Elon Musk, Tesla, Bitcoin und Energieverbrauch. Wie gerade erst in der vergangenen Nacht bekannt wurde, hat Michael Saylor auf Nachfrage von Elon Musk ein Meeting zwischen dem Tesla CEO und den größten Bitcoin-Minern in Nordamerika organiseren können. Der Outcome dieses Meetings ist das neue Bitcoin Mining Council, das die Nutzung erneuerbarer Energien für Bitcoin Mining vorantreiben sowie mehr Transparenz für die Verwendung der unterschiedlichen Energiequellen schaffen soll. Mit diesem Schritt von Musk verdichtet sich der Verdacht, dass dieser bereits von Beginn an einem Plan folgte, der unter Umständen vorgesehen haben könnte, dass Tesla in die Bereitstellung sauberer Energie für Bitcoin einsteigen könnte. Wir schrieben bereits vor gut zwei Wochen in unserem Artikel der neuen Reihe #ZeroFuchsGiven darüber, dass dies der Plan von Elon Musk sein könnte.

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This is what he said – Auf den Spuren von Satoshi Nakamoto

This is what he said – Auf den Spuren von Satoshi Nakamoto

This is what he said – Auf den Spuren von Satoshi Nakamoto

Wir befassen uns bei Fuchs Inc. täglich mit Bitcoin. Aber nur recht selten mit dem Schöpfer der ältesten Kryptowährung, Satoshi Nakamoto. Dabei können wir von dem, was wir über ihn wissen, einiges lernen. Los geht’s.

Wir wünschen viel Freude und interessante Einblicke beim Lesen!

Anonymität ist möglich…

Aber nur so lange Google den Quantencomputer noch nicht ausgepackt hat. Bis dahin weiß ein signifikanter Großteil der Menschen weiterhin nicht, wer sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto versteckt. Und auch, wenn das den ein oder anderen Bitcoin-Enthusiasten frustrieren mag (z.B. mich), lernen wir doch aus dieser Geheimnistuerei etwas sehr Wichtiges: Anonymität ist möglich.

Bis das Geheimnis um Satoshi Nakamotos wahre Identität gelüftet ist, befasst sich der Mainstream lieber damit, die eigene digitale Identität auf die Blockchain zu packen und für Transparenz zu sorgen. Und wir rätseln weiterhin, ob sich hinter dem Pseudonym eine Alienrasse, Gott, ein Genie im Alleingang oder die Illuminati verstecken. Während meiner Arbeit als Journalistin hatte ich das Glück, mit einigen mehr oder weniger wichtigen Menschen aus dem Krypto-Space zu sprechen. Eine Frage, die auf meiner Liste immer ganz oben stand, war, wen mein Gegenüber für Satoshi Nakamoto hält. 

Und, Überraschung, es waren keine überraschenden Votes dabei. Häufig Adam Back oder Hal Finney, aber niemand, an den wir selbst nicht schon gedacht haben.

Klar ist also, dass nichts klar ist und selbst der eingeschworenste Bitcoin Maximalist keinen Plan hat.

Die Vorteile der Dezentralität

Perfekt für Bitcoin, dass Regierungen und Krypto-Gegner niemanden für den Erfolg und die damit einhergehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderung ins Visier nehmen können. Sonst würde Satoshi Nakamoto möglicherweise Ross Ulbricht oder Julian Assange bald Gesellschaft leisten. Ideal für Bitcoin als Konzept, dass Satoshi Nakamoto ein wenig Zoo Tycoon der Finanzen gespielt und die Löwen einfach aus ihrem Gehege befreit hat. 

Bei der Auslegung von Bitcoin haben wir zwei Möglichkeiten: Wir interpretieren Satoshi Nakamoto´s Bitcoin positiv, als eine Art Geschenk an die Befreiung der Menschheit, oder negativ, als Trojanisches Pferd. Bei dieser Entscheidung ist es allerdings durchaus hilfreich, einen Blick darauf zu werfen, welche schriftlichen Hinterlassenschaften wir von Satoshi Nakamoto haben. Denn diese können uns helfen, unsere Bewertung des Ganzen zu vertiefen. Also lasst uns einige Satoshi Nakamoto Zitate erörtern.

Übrigens zählt Satoshi Nakamoto zu den reichsten Personen auf diesem Planeten. Vermutlich gehören ihm eine Million Bitcoin, die seit dem frühen Mining-Stadium nicht mehr transferiert wurden. Wie viel die eine Million BTC in Fiat wert ist, kannst du dir leicht selbst ausrechnen. Je nach Bitcoin Preis rangiert Satoshi Nakamoto mal höher mal niedriger auf den Rängen der reichsten Menschen dieses Planeten. Fraglich ist jedoch, ob der bzw. die Gründer von Bitcoin überhaupt noch Zugriff auf die Adresse mit über einer Million Bitcoin haben.

Der Genesis Block

Im Genesis Block von Bitcoin findet sich ein Text von Satoshi Nakamoto: The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks.

In dem dazugehörigen Artikel der Times lesen wir:

„Alistair Darling ist gezwungen, eine zweite Rettungsaktion für Banken in Betracht zu ziehen, da sich die Pleite bei der Kreditvergabe verschlechtert. Der Kanzler wird innerhalb weniger Wochen entscheiden, ob Milliarden mehr in die Wirtschaft gepumpt werden sollen, da sich herausstellt, dass die Teilverstaatlichung im vergangenen Jahr mit 37 Milliarden Pfund den Kreditfluss nicht aufrechterhalten hat. Zu den Optionen gehören Geldspritzen, das Anbieten billigerer staatlicher Garantien für Banken, um privat Geld zu sammeln, oder der Kauf von „giftigen Vermögenswerten“, hat The Times erfahren.“

Daraus lässt sich schließen, dass Satoshi Nakamoto kein Fan von der Finanzpolitik während des großen Bankencrahs 2008/2009 war. In weiser Voraussicht hat Satoshi Nakamoto also ein System erschaffen, dass die „too big to fail“-Szenarien der Vetternwirtschaft der oberen Politik- und Wirtschaftsränge unmöglich machen sollte.

Das Problem hinter der Finanzpolitik sieht Satoshi Nakamoto in der Zentralität dieser, wie er in einem Forumspost erklärt:

„Viele Menschen lehnen E-Währungen aufgrund all der Unternehmen, die seit den 90er Jahren gescheitert sind, automatisch als verlorene Sache ab. Ich hoffe, es ist offensichtlich, dass nur die zentral gesteuerte Natur dieser Systeme sie zum Scheitern verurteilt hat. Ich denke, dies ist das erste Mal, dass wir ein dezentrales, non-trust-based System ausprobieren.“

Ferner erklärt er an dieser Stelle:

„Das Hauptproblem bei herkömmlichen Währungen ist das Vertrauen, das erforderlich ist, damit es funktioniert. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, aber die Geschichte der Fiat-Währungen ist voll von Verstößen gegen dieses Vertrauen. Den Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld halten und elektronisch überweisen, aber sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit kaum einem Bruchteil der Reserve. Wir müssen ihnen unsere Privatsphäre anvertrauen und ihnen vertrauen, dass Identitätsdiebe unsere Konten nicht belasten.“

Uns stehen für die Charakterisierung der anonymen Figur hinter Bitcoin also lediglich kleinere Textausschnitte zur Verfügung und eben das Endprodukt Bitcoin. Rückschlüsse auf die Motivation hinter der Entwicklung von Bitcoin lassen sich aus diesen textlichen Hinterlassenschaften zwar schließen, sind aber sicherlich nur ein kleiner Bruchteil dessen, was wir gerne über Satoshi Nakamoto wissen würden. Vielleicht wird das Geheimnis in Zukunft irgendwann gelüftet. Aktuell dürfte es für Bitcoin jedoch von Vorteil sein, dass niemand weiß, wer Satoshi ist.

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